Am nachhaltigsten ist Herzberg aus numismatischer Sicht deutschlandweit und darüber hinaus bekannt geworden durch den Frauenhorster Münzfund vom 2. Mai 1996. Am Fundort erinnern nicht nur eine Gedenkplatte und eine Schautafel daran, sondern 1997 war er in einer Ausstellung in Herzberg zu besichtigen und ist in einer Begleit-broschüre umfassend dargestellt. Heute kann er zusammen mit dem römischen Goldstück von Hohenbucko (1964) und dem Schatzfund von St. Marien 2002 im Archäologischen Landesmuseum im Paulikloster in Brandenburg a. d. Havel besichtigt werden.
Am 24. August 2019 erschien anlässlich des großen Frauenorster Dorffestes in der Festschrift "FRAUENHORST - Beiträge zum 750-jährigen Ortsjubiläum" ein Beitrag von Horst Gutsche unter dem Titel "Die Wanderschaft des Frauenhorster Schatzes" (S. 69-72). Der wahre Finder hat den Autor inzwischen von seiner Schweigepflicht entbunden, so dass an dieser Stelle erstmalig sein Name (ohne Bild) und die wahre Fundgeschichte der Öffentlichkeit präsentiert werden durften. Den Text des Artikels (ohne Bilder) lesen wir hier.
Die Tatsachen, dass die erste Aulage vergriffen ist und der Schatz anlässlich des 29. MMT als Leigabe nach Herzberg zurückkehrt, geboten eine Zweitauflage, die ab Juni 2021 frei verfügbar ist. Wenigstens schon das "Vorwort zur zweiten Auflage" lesen wir hier.
Weiterer Forschungsge-genstand neben sonsti-gen Münzfunden war bis-her insbesondere das Leben und Wirken des in Herzberg geborenen Nu-mismatikers Eugen Rahnenführer.
An diesem alten und gegenwärtig aktuellen Forschungsthema wird zur Zeit intensiv gearbeitet, namentlich durch Ulf Lehmann. Höhepunkt darin war bisher sein Vortrag am 24. Januar 2015 in Halle. In welcher Form seine Forschungsergebnisse einst publiziert werden, dazu hat sich Ulf Lehmann wohl bisher noch nicht festgelegt.
Hier werden ab jetzt in loser Form alle Bausteine zum Thema zusammengeführt, die als Ganzes den gegenwärtigen Stand der Arbeit dokumentieren.
(Zu beachten ist dabei auch der einschlägige Aufsatz von Hans-Dieter Dannenberg in unserer Festschrift)
Mittelalter-Münzfreunde horchen auf
Die Herzberger Münzfreunde haben am 15. August 2014 mit guten Bekannten aus Potsdam gefachsimpelt.
Bevor der Altmeister der Brandenburgischen Mittelalternumismatik, Dr. Hans-Dieter Dannenberg (2.v.r.) mit dem Vorsitzenden der Potsdamer Münzfreunde Wilko Krone (r.) den spektakulären Münzfund von Götz bei Brandenburg/Havel vorstellte, gab es etliche nützliche Fachgespräche am Rande. Horst Gutsche (l.), Chef der Herzberger Münzfreunde, tauschte sich mit Wilko Krone vor allem über Vereinsangelegenheiten und über Organisatorisches aus. Ulf Lehmann (2.v.l.) fand als begeisterter Sammler mittelalterlicher Zahlungsmittel in Dr. Hans-Dieter Dannenberg einen versierten Gesprächspartner. Der Herzberger ist während seiner regionalgeschichtlichen Forschungen vor wenigen Monaten auf den tatsächlichen urkundlichen Nachweis einer mittelalterlichen Münzprägung in Herzberg gestoßen. Für Hans-Dieter Dannenberg war das eine Neuigkeit, denn bisher fehlte der Quellennachweis dafür, dass Herzberg eine eigene Münzprägestätte besaß. Er versicherte, seine bisherigen Forschungen zur mittelalterlichen Münzkunde um diesen neuen Beleg zu ergänzen.
(Stephanie Kammer in der Herzberger Rundschau vom 20. August 2014)
Ein längerer Artikel zum Thema ist am 22.08. im Herzberger Amtsblatt auf S. 19 erschienen.
Samstag, 24. Januar 2015
13. Colloquium "Mittelalternumismatik" Halle: Wie in mehreren der vergangenen Jahre nahmen auch 2015 Herzberger Münzfreunde am Treffen der "Mittelalternumis-matiker" in
Halle teil. Der Höhepunkt in diesem Jahr war jedoch für uns, neben allen anderen hochinteressanten Beiträgen, Ulfs Präsentation zur vermutlichen Prägetätig-keit in Herzberg/Elster und die
entsprechend aufgebaute "Beweisführung" zur Prä-senz eines monetarius (Münzmeisters) im 13. Jh.
Mit Spannung verfolgten Steffi, Horst, Volker, Immo und Sievert die Reaktionen und die von allen erhoffte Akzeptanz der "Fachwelt". Dazu drückten wir Ulf alle Daumen, und er machte seine Sache gut! Unsere Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, auch wenn kritische Fragestellungen und Gegenhypothesen wie erwartet nicht ausblieben. Ulf parierte sie redegewandt und überzeugend, nicht zuletzt auf Basis fundierter Kenntnisse an Fakten, Jahreszahlen und geschichtlichen Zusammenhängen. Am Ende des Tages stand für alle fest, dass Münzprägung in Herzberg sehr wahrscheinlich gewesen ist, auch wenn eine zweifelsfreie Zuordnung konkreter Belegexemplare bislang noch nicht möglich war.
Wir danken an dieser Stelle ausdrücklich den Veranstaltern und Organisatoren des Colloquiums für ihr Engagement in Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung - und das nun schon im 13.
Jahr.
Die hier abgebildete "Nachprägung" eines mittelalterlichen Hallenser Brakteaten aus Feinsilber als Dank an jeden Vortragenden zeugt ebenfalls von gelebter Leidenschaft der Veranstalter für diese Thematik.
Noch eine nette Kuriosität am Rande war die Reduzierung der Tagungsgebühren von ehemals 15,- auf nun nur noch 10,- €. "Wir wollen doch hier in Halle kein Geld an-häufen" war der schmunzelnde Kommentar des Kassierers der Hallenser Numisma-tiker.
S. T.
Freitag, 17. April 2015
19:00 Uhr "Raum 1"
Dresdener Straße 29
öffentlicher Vortrag von Ulf Lehmann zu seinem Forschungsthema "Münzprägung in Herzberg (Elster) anhand urkundlicher Quellen. Von der Legende zum Nachweis." Die ausführliche Einladung findet man hier.
Anwesend mindestens 46 Personen, darunter 19 Vereinsmitglieder, Gäste u. a. aus Bad Liebenwerda, Mühlberg, vom Herzberger Heimatverein, Schüler Kilian Nauck und Bürgermeister Michael Oecknigk (Fotos Carsten Hoffmann)
Ulf Lehmann, Vereinsvorsitzender seit Januar 2018, hat das Ergebnis von 25 Jahren Sammeltätigkeit und fast eben- so langer intensiver Forschung vorge- legt mit einem äußerst gelungenen attraktiven Buch, das seit Erscheinen vor einem Monat bereits vielfältige Auf- merksamkeit und Interesse erregt hat durch Vorträge und mit Besprechung in den verschiedensten Zeitungen auch in Sachsen und natürlich im Elbe-Elster-
Land.
H.G., 30.11.18
Inzwischen liegt eine Rezension in einer Fachzeitschrift (PAPIER GELD) von einem renommierten erfahrenen Kenner von Notgeld vor. Der schönste Satz, den Kai Lindman schreibt, nachdem er beteuert, ein zweites Mal nach Mängeln gesucht zu haben, heißt wörtlich: "Es gibt nichts zu meckern!"
- Weiteres zum Thema "Forschung"
z. Zt. nachzulesen unter " Wir über uns";
außerdem enthalten natürlich beide Festschriften weitere kleine Forschungsthemen.